Ich hätte den Hochsommer dieses Jahres ja auch sinnvoll verbringen können – mit der Komposition tiefsinniger, zeitloser und vor allem ERNSTER Musik beispielsweise. Stattdessen trieb ich mich, einmal wieder, in der ostdeutschen Loser-Metropole Chóśebuz (Cottbus) herum, wo mein berüchtigter Jugendfreund, der Multi-Dilettant bzw. Polyprofi Ralf Schuster, einen in jeder Weise billigen und dabei auch noch korpulenten Nebendarsteller des Genres mad scientist für die neueste Folge aus seiner Endlos-Trash-Krimi-Reihe „Kommissar Schlemmer ermittelt“ suchte. Das 15-minütige, sowohl künstlerisch wie politisch und moralisch mehr als zweifelhafte Ergebnis seiner bzw. unserer, hm, Bemühungen ist nun auf vimeo zu begutachten. Die Film“musik“ stammt dieses Mal auch von Schuster, das Drehbuch sowieso. Ihr müsst jetzt sehr tapfer sein:
Tolles Schauspiel-Debut. Am besten gefällt mir dein Satz: „Außerdem habe ich ja noch mein Vergrößerungsglas“. Ganz großes Kino.
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Dankeschön 🙂 Ist aber kein Debüt – ich hatte schon vereinzelte Einsätze in Ralfs Filmen seit den mittleren 1980er Jahren. Komisch, dass gerade der etwas peinliche Satz mit dem Vergrößerungsglas so gut ankommt (Dierk Berthel fand den auch so gut). Ich finde auch mein permanentes Grinsen ziemlich unpassend bzw. dämlich. Aber, na ja, im Großen und Ganzen ist natürlich alles ziemlich zum Schreien 🙂 Ralfs Arbeiten haben halt exakt die Lockerheit bzw. Lässigkeit, die heutzutage viele suchen, aber nur wenige finden. Das wird mir immer klarer. Irgendwann ist es dann auch wurscht, ob es nun „Trash“ ist oder Hochkultur (vgl. Helge Schneider), oder?
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Wenn man die „fast forward“ Leiste betätigt, ist es gar nicht so schlecht.
Gruss aus Brüggen
Nicola
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Ich nehm das jetzt mal als Kompliment 😉
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Sehr gut und sehr amüsant.
Schusters rotes Hemd mit schwarzer Krawatte erinnert mich sowohl an Kraftwerk als auch an Big Black.
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Gibt es einen lässigeren Filmemacher als Ralf Schuster? Coolness statt verkrampftem Anspruch, Pop statt Depressionismus, Trash statt Hochkultur, Independent statt Subvention, Humor statt Witzischkeit, Bodenständigkeit statt „Heute bin ich in Amsterdam, morgen leider in London, weißt du.“, Alltagsnähe statt antiker Dramenstoffe – und unterhaltsam ist es auch noch 🙂
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