Aber wie soll es eine künstliche Intelligenz geben, wenn wir nicht wissen, was die natürliche ausmacht? […] Nach wie vor befinden wir uns im Kambrium der Intelligenz, und schon wollen wir diese durch Google ersetzen. Dabei müsste man nur an die eigene „Geworfenheit“ in prekären Situationen denken, um zu sehen, wie wenig wir über unsere Funktionsweise wissen. Noch bedenklicher ist, dass wir trotzdem … schon an der biologischen Substanz des Menschen herumdoktern, sodass die Gefahr besteht, diese so zu ändern, dass das menschliche Verhalten schließlich auf die (falschen statistischen) Theorien passen wird.
Thomas Raab: Für eine Einfühlung ins Ich, 2017 (S. 101)