InfluencerInnen kommodifizieren ihre Trauerarbeit

Wem diese Überschrift kryptisch vorkommt, der sollte sich Wolfgang Ullrichs ebenso sensiblen wie luziden Video-Essay, der erst ein paar Tage alt ist, einfach mal antun:

Was Ullrich für mich so einzigartig macht, ist seine echte Beherzigung von Luhmanns ebenso bekannter wie selten beherzigter Direktive „Beobachten statt Verstehen“. Denn vermutlich würden 99,98% aller deutschsprachigen FeuilletonistInnen / BlogerInnen / … das ebenso neu-, wie fremdartige Sujet „Online-Trauerarbeit“ todsicher (tschuldigung) als Sprungbrett für düstersten Kulturpessimismus nutzen. Nicht so Ullrich.

Er beschreibt das Phänomen so genau wie möglich, findet eine kunsthistorische Referenz und versucht schließlich herauszufinden, welche Funktion die ganze Angelegenheit wohl für die Beteiligten haben mag. Er liefert also negentropisch Information statt eine weitere Meinung zu ventilieren. Beispielhaft.

2 Kommentare zu „InfluencerInnen kommodifizieren ihre Trauerarbeit

  1. @k&g: Da sagst du was. Knallharter Stoff. Und ich weiß wirklich nicht, was ich davon halten soll (also von der „Trauerarbeit“ jetzt, nicht von Ullrichs Vortrag). Meine spontane Reaktion ist Ekel.

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