Wir sind die erste oder die zweite Generation, die beginnt, eine Theorie der Kreativität zu ahnen. Wir sind vielleicht die Ersten, die nicht mehr nur empirisch, sondern auf exakten Theorien fußend, Informationen manipulieren. Infolgedessen stehen wir einer Explosion der Kreativität gegenüber.
Vilém Flusser: „Bochumer Vorlesungen“, 1991 (S. 26)
Der Blogbetreiber meint Wer sich für den Stand der Naturalisierung ästhetischer Prozesse interessiert, der ist mir der ersten Hälfte von Harry Lehmanns Buch „Gehaltsästhetik“ gut bedient. Eine „auf exakten Theorien Informationen manipulierende Theorie der Kreativität“ ist das allerdings nicht (und soll es wohl auch nicht sein, was jetzt, lieber Harry, kein Vorwurf ist). Sobald sich eine solche tatsächlich abzeichnen würde, wären natürlich WerberInnen die ersten, die sie gnadenlos anwenden würden – um Menschen als KundInnen zu manipulieren. Eine derartige „Explosion“ wünsche ich mir allerdings so gar nicht.