Elias gilt zwar gemeinhin als einer der Soziologen des 20. Jahrhunderts, aber gelesen hat ihn zumindest in meiner Generation nach meinem Kenntnisstand kaum jemand. „In“ waren zu meiner Studienzeit um 1990 herum Foucault, Luhmann und Habermas. Der Poststrukturalismus hat sich mittlerweile in mehr oder weniger sektiererischen Postkolonialismus aufgelöst, die Systemtheorie in mehr oder minder opportunistische Unternehmensberatung. Die anthropologische und tiefenpsychologische Perspektive auf Gesellschaft kommt dabei jeweils zu kurz. Wer sich für Soziologie jenseits von „Der Wille zum Wissen ist der Wille zur Macht“ oder „Doppelter Kontingenz“ interessiert, bekommt hier einen konzentrierten Einblick in ein ganz anderes Denken vom Urheber selbst. Und ein paar nostalgisch stimmende Impressionen aus den 70er-Jahren des vergangenen Jahrhunderts dazu:
Zwei längere Artikel zu Elias habe ich 2019 hier und hier gepostet.
Haha, die Systemtheorie…. Die hat m.E. wirklich ziemlich an Kraft verloren. Ich glaube das liegt vor allem daran, dass Luhmann just beim Heraufdämmern des Internets gestorben ist.
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… und daran, dass Luhmann, despektierlich gesprochen, vor lauter Willen zur Form irgendwann der Inhalt abhanden gekommen zu sein scheint. Zumindest irgendein spezifischer.
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zu sein schien…
Hoffe, daß ich mir irgendwann Elias „in his own words“ verabreichen kann. So wie aber das Leben abläuft, mit all dem Stakkato an Energien, bezweifele ich das.
Ich bleibe aber dran. 🙂
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