shsmf21 «oceanic fart» (2004)

Sample-Bibliothek Roland SC-88 Pro Desktop Sound Module
Sample-Editor GS Advanced Editor
MIDI-Editor Sekaiju

Dieser Track (line groover 04) aus dem Jahr 2004 hieß bisher bisher «dark» und enthielt Elemente, die mir gar nicht mehr gefielen, denn sie klangen in meinen Ohren nach Selbstmitleid, was so ziemlich das schlimmste ist, was ich mir vorzuwerfen in der Lage bin. Also weg mit diesem Loser-Synth und weg mit diesem Heulsusen-Bass!

«oceanic fart» heißt der Track nun nach einem so ähnlich klingenden Sample (ihr werdet es erkennen). Zumindest stelle ich mir einen Furz ozeanischer Dimension so vor. Der Track ist in dem Sinn ein echter Remix, dass ich nur bereits vorhandene Elemente verwendet und weiterverarbeitet habe. Das Stück ist jetzt doppelt so lang und hat nichts Skizzenhaftes mehr (ein weiterer Punkt, der mich an der bisherigen Fassung störte). Die gelegentliche Plötzlichkeit des Originals blieb in meinen Ohren erhalten und wurde sogar noch intensiviert. Der Schluss ist bewusst extended, weil das mag ich ja.

Von den bisherigen Track-Überarbeitungen ist diese mit Sicherheit die am weitesten gehende.

 
Wenn du die Weltsicht unterstützen möchtest, erwirb einen Download meiner Musik bei bandcamp oder sende mir ein Buch von meinem Wunschzettel.

shsmf21 «gamelan swing» (2004)

Ein spiritueller Track, dessen Gehalt ich bis heute nicht zu verbalisieren in der Lage bin. Vielleicht möchte ich auch gar nicht. Was fällt euch denn zu dieser Musik ein? – Im Zuge der Revision 2021 habe ich Stimmführung und Harmonik der Synth-Parts klarer gemacht und die Gamelan-Instrumente variiert (bisher: Gendèr, Bonang und Gong, nun ausschließlich Bonang). Die Klangfarbe des Synth-Basses wurde verändert, weil es sich bisher um dieselbe Klangfarbe wie in «just patterns» handelte. Im letzten Abschnitt wurde eine neue Bass-Stimme eingefügt. Weitere zahlreiche kleine Verbesserungen.

shsmf21 «just patterns» (2003)

Unbeschwerte Anwendung der Reich’schen Phasenverschiebungstechnik in einem House Music-inspirierten Environment. Zum Titel: Die beiden E-Pianos (1: Wurlitzer, 2; Rhodes), der Synth-Bass und die Logdrum am Ende verwenden alle dasselbe Pattern, es wird nur unterschiedlich akzentuiert und harmonisiert. – Im Zuge der Revision 2021 habe ich die Klangfarben der beiden Hauptstimmen ersetzt (bisher: E-Gitarre bzw. Electric Grand Piano) und das Cymbal-Pattern poliert.

Selbstbeobachtung Verursacht bis heute euphorische Gefühle, vor allem während der phasenverschobenen Stimmenüberlagerungen ab 3ʹ13ʺ. Es handelt sich dabei um eine „viszerale“ (D. Dath), d. h. aus den Eingeweiden kommende Euphorie vergleichbar dem Kitzeln im Bauch, wenn man vom Dreimeterbrett springt. Nur habe ich mich das im Gegensatz zu meinem Freund U. damals im Ochsenfurter Freibad nur sehr selten getraut und wenn, dann überwog während des freien Falls stets die Angst die Lust. Weswegen ich wohl Künstler werden musste.

shsmf21 «hell’s just one step away» (2001)

Sample-Bibliothek Roland SC-88 Pro Desktop Sound Module
Sample-Editor GS Advanced Editor
MIDI-Editor Sekaiju

Ja, ihr habt richtig gelesen: Bereits 2001 habe ich diesen Track geschrieben. Es war meine erste Auseinandersetzung mit dem Genre Techno, was sich, wie sich auch dem oberflächlichsten Hörer erschließen dürfte, vor allem in der eher apokalyptischen ersten Hälfte des Tracks, in der u. a. ein Ringmodulator zum Einsatz kommt, offenbart. Im dringenden Bedürfnis nach Abwechslung verfiel ich in der Folge dann auf einen Phil-Glass-artigen Loop mit gestopften Trompeten, Banjo, Tanpura und markanten Trommel-Einstichen, bis im letzten Viertel wieder die technoide Stampferei zurückkehrt, nun gekrönt von einer Frauenstimme aus dem Uncanny Valley. – Der Titel fiel mir erst ein, als das Stück schon stand. Hinter ihm steht die Idee einer Gleichzeitigkeit des total Heterogenen, wie sie unsere Zeit meiner Meinung nach prägt. Ich denke da vor allem an Phänomene wie Wohlstandsverwahrlosung, chronische Depression und Drogensucht bei gleichzeitigem konsumistischem Lifestyle. – Im Zuge der Revision 2021 habe ich lediglich die bisherige E-Gitarre durch das bereits erwähnte Banjo ersetzt und ein paar Ecken und Kanten (Fades und so) poliert.

Selbstbeobachtung Gefällt mir etwas überraschenderweise noch immer sehr gut, vielleicht gerade wg. der, äh, Simplizität und damit auch Klarheit des Ganzen

Vorankündigung: shsmf21

Ein SMF-Player speziell für den SC-88 Pro mit viel Liebe zum Detail, der in der zweiten Hälfte der 1990er-Jahre programmiert wurde (Der SC-88 Pro war ab 1996 im Handel.)

Ich hatte Lust, meine als shsmf (stefan hetzel standard mIDI files) in den Nullerjahren publizierten electronica-Tracks aufzuarbeiten und hab schon mal mit den Techno-artigen Tracks für den SC-88 Pro angefangen. Ab morgen, Samstag, den 6. Februar, gibt’s unter dem Rubrum shsmf21 jede Woche einen runderneuerten Track, solange die Muse mich küsst.

Ich wünsche der geneigten Weltsicht-Hörerin ebensoviel Spaß mit dieser Musik, wie ich ihn bei der Arbeit an ihr hatte!

Gutgelaunt grüßt

der Blogbeteiber