
Wolfgang Tillmans halte ich für einen der großen Fotografen unserer Zeit und für den vielleicht größten deutschsprachigen meiner Alterskohorte.
Und großzügig ist er auch und stellt ab und zu ganze Fotobücher in ordentlicher Auflösung zum Download auf seine Homepage. Das aktuellste ist das „Wako Book 5“, aus dem auch die obenstehende Fotografie stammt.
Eine einzelne bzw. vereinzelte Tillmans-Fotoarbeit wirkt fast immer auf den ersten Blick banal, weil einfach nur „fotorealistisch“. Erst im Zusammenspiel mehrer Arbeiten entsteht so etwas wie eine Weltsicht (die von Tillmans nämlich).
Seine Themen blieben die gleichen, seit ich ihn wahrnehme: (Homo-)Sexualität, HImmelskörper, Architektur, Poliitk (lässt sich natürlich nur sehr indirekt fotografieren, aber es gelingt ihm regelmäßig recht gut, wie ich finde), die Selbstdarstellung von Freunden und Bekannten sowie (häufig menschenlose) Ansichten der Lebenswelt heutiger Menschen.
Tillmans‘ Blick ist sachlich, aber empathisch, ohne jemals (oder, sagen wir mal, nur selten) ins Gefühlige abzudriften. Er ist ein Chronist seines eigenen Lebens, nicht, weil er es oder gar sich selbst für so besonders hält, sondern weil er eben nur dieses eine hat.
Zum PDF-Download des Wako Books 5 von Tillmans‘ Homepage geht’s hier.