Vielleicht ist die Kommunikationslehre in der Zukunft jenes Gebiet, das im Mittelalter von der Theologie eingenommen wurde. Vielleicht ist es das Gebiet eines neuen postreligiösen Glaubens.
Vilém Flusser: „Bochumer Vorlesungen“, 1991 (S. 24)
Anm. „Kommunikologie“ hat Flusser seine eigene Variation einer Kommunikationslehre gennannt.
Der Blogbetreiber meint Das hätte er wohl gerne gehabt, der Flusser: Das neue, selbst-designte heuristische Konzept zur Super-Weltanschauung erklären und damit sich selbst zum postreligiösen Papst. Dessen Autorität, ganz wie im Mittelalter, dann per definitionem von keinerlei Alterität mehr infrage gestellt werden könnte. Wie immer bei Flusser ist diese Übersteigerung natürlich auch ein geistreicher Witz. Andererseits: Die Hybris und immense Wirksamkeit so mancher „KommunikationsdesignerInnen“ (vgl. die Formulierung „alternative Fakten“) macht mich schon manchmal gehörig schaudern.