Ein relativ neues, aber recht harmloses Beispiel aus den Vereinigten Staaten…
…und eines aus Deutschland aus dem Jahr 2014, mit weitaus mehr Tiefgang und Biss:
Persönliches Weblog von Stefan Hetzel, Eibelstadt
Ein relativ neues, aber recht harmloses Beispiel aus den Vereinigten Staaten…
Die Trash- und Mashup-Werke, mit der Trond Ø Reinholdtsen und auch Moritz Muzak Eggert derzeit die spießige, ästhetisch hinterwäldlerische, aber intellektuell extrem hochfahrende Welt der „Neuen Musik“ schocken bzw. verärgern, haben ihre geistigen Wurzeln zweifellos auch in den Arbeiten des soeben verstorbenen Hardy Fox, der Zeit seines Lebens in selbstgewählter Anonymität als principal composer der Pop-Formation The Residents fungierte, wie sich angesichts seines bedauerlichen Krebstods nun definitiv herausgestellt hat.* Aus diesem Anlass wies das empfehlenswerte Blog „Second Inversion“ dankenswerterweise auf „Pollex Christi“ (Der Daumen Christi), eines der „Hauptwerke“ Foxens aus dem Jahr 1997, hin.
Das durchgehend gute Laune verströmende und gute Laune machende Œuvre, welches aber gerne auch als Anhäufung postmoderner Zynismen verstanden werden kann, sei der geneigten Weltsicht-Hörerin nicht vorenthalten (Abfolge von 5 YouTube-Videos, Gesamtlänge ca. 20 Minuten):
Welchen Einfluss The Residents auf das Schaffen meines Co-Bloggers R. Schuster hatten, kann man hier lesen.
Es reicht nicht, Klänge auszuloten,
droht die Herrschaft von Idioten!
Moritz Eggert: Mahnung an Frankreich (Bad Blog of Musick 2017-05-07)
Sehr farbenfrohe, quicklebendige und sozusagen umherschweifende Komposition von Moritz für Altsaxofon und Klavier, klasse gespielt:
… & Improvisierte Musik von Markus Zitzmann und mir aus dem Jahr 2008. Exakt gleiche Besetzung und Stücklänge (!), da lohnt der Vergleich:
Stellt sich die Frage: Wie nahe können sich Komposition und Improvisation eigentlich kommen? Hier – so mein Eindruck – geradezu verwirrend nah 😉 Was meint ihr?
Tatsächlich ist es vollkommen unerheblich, ob Neue Musik irgendjemandem gefällt … , solange sie nur geschickt die Tabuzonen aktueller interner Ästhetiken umschifft und eine bestimmte Qualität der Machart ausweist.
Moritz Eggert: „Wer mag eigentlich Neue Musik?“, Blogartikel vom 20. November 2016
Vgl. dazu auch mein Statement zu diesem Thema im Interview mit D. Schütze aus dem Jahr 2013.
Moritz Eggert vermeldete am 18. Januar gewohnt launig die Gründung einer internationalen Erik-Satie-Gesellschaft (ESG), der er natürlich selber angehört. Das Photo rechts (ok, ich hab’s bearbeitet) zeigt Prof. Eggert während seiner angemessen performativen Huldigung des Meisters aus Honfleur.
Dass die Gründungsveranstaltung im lauschigen Kurörtchen Königsfeld im Schwarzwald, einem „Zentrum der Herrnhuter Brüdergemeine“ (Wikipedia) und nicht etwa in Honfleur oder gar in einem Pariser Bordell stattfand, wirkt zwar zunächst rätselhaft, kann aber auch als durchaus gelungene willkürliche Irreführung ganz im Sinne des dem Dadaismus nahestehenden Satie begriffen werden.
Die Aktivitäten der ESG werden zu beobachten sein. Ich wünsche der Unternehmung, was immer sie vorhaben mag, von Herzen den bestmöglichen Erfolg!
Ich musste allerdings … zugestehen, dass es Wagner gelungen war, mehr als 100 Jahre im Voraus eine Musik zu schreiben, die wirklich … zu einem Napalmangriff mit Hubschraubern in Vietnam passt …
Moritz Eggert: Wagner – eine misslungene Verführung (crescendo.de 2015-07-31)